Am vergangenen Wochenende, dem 23. und 24. November, führten unsere talentierten jungen Geiger Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in zwei bemerkenswerten Konzerten mit dem Kammerorchester „I Tempi“ unter der Leitung von Gevorg Gharabekyan auf. Die Aufführungen fanden in den historischen Kirchen St. Martin in den Schweizer Städten Liestal und Basel statt.
Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, ein zeitloses Meisterwerk der Barockmusik aus dem frühen 18. Jahrhundert, wird oft mit modernen Bögen gespielt. Um jedoch den authentischen Klang zu erreichen, den der venezianische Komponist beabsichtigte, sind Barockbögen und das Spiel im barocken Stil unerlässlich.
Genau so wurden alle vier Konzerte – „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“ – von den jungen Geigensolisten zum Leben erweckt, begleitet vom Kammerorchester „I Tempi“ unter der Leitung seines Gründers und Dirigenten Gevorg Gharabekyan. Sowohl das Orchester als auch die Solisten spielten mit Barockbögen und hielten sich an historische Aufführungspraxis.
Das Konzert begann mit dem zehnjährigen Timmy Wang, der den „Frühling“ aufführte. Ihm folgte die zwölfjährige Sophie Gringolts mit einer kraftvollen Interpretation des „Sommer“. Tatiana Filimonova, ebenfalls zwölf Jahre alt, präsentierte einen lebhaften „Herbst“, und die Reihe wurde mit einer ausdrucksstarken Darbietung des „Winter“ durch Nicolas Künzi abgeschlossen, einen Schüler von Gevorg Gharabekyan.
Tatiana und Timmy studieren Geige bei Inna Khriplovich an der Zakhar Bron School of Music, während Sophie bei Liana Tretiakova, der Gründerin und führenden Geigenlehrerin der Schule, Unterricht nimmt.
Trotz seines jungen Alters hat Timmy bereits in zahlreichen Konzerten, auch mit Orchestern, gespielt. Er führte Vivaldis „Frühling“ bereits zweimal zuvor auf – mit Orchestern in Moldawien und der Schweiz. Für Tatiana und Sophie war es das erste Mal, dass sie dieses Repertoire mit einem Orchester auf der Bühne aufführten – ein Programm, das sie in weniger als zwei Monaten erlernten.
Beide Konzerte waren ausverkauft. Der Veranstaltungsort in Liestal mit rund 350 Plätzen war den Schülern vertraut, während das größere Konzert in Basel mit über 700 Plätzen eine spannende Herausforderung darstellte. Für Schweizer Verhältnisse ist dies eine bedeutende Bühne, und es war besonders erfreulich, sie bis auf den letzten Platz gefüllt zu sehen. Das Publikum applaudierte den jungen Musikern herzlich, sogar zwischen den Sätzen, und rief sie nach jedem Konzertstück wiederholt auf die Bühne zurück.
Timmy Wang begann mit vier Jahren Geige zu spielen und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Sein Vater ist ein international renommierter Geigensolist, während seine Mutter vom Geigenspiel zur Opernsängerin am Opernhaus Zürich wechselte. Timmys ältere Schwester, die zwölfjährige Aurea, strebt ebenfalls eine professionelle Geigenkarriere an und studiert bei Inna Khriplovich an der Zakhar Bron School of Music. Aurea ist zudem Mitglied des Kinderchors der Oper Zürich.
Tatiana Filimonova widmet sich intensiv ihrem Geigenstudium. Mit sechs Jahren begann sie, drei Stunden pro Woche Unterricht zu nehmen – ein intensives Programm für ihr Alter. Heute, mit zwölf Jahren, verbringt sie vier Stunden wöchentlich mit Geigenstunden. Tatiana träumt davon, professionelle Geigerin zu werden, und hat bereits Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben als Solistin und Kammermusikerin erzielt.
Sophie Gringolts stammt ebenfalls aus einer musikalischen Familie. Ihr Vater ist ein Geiger von Weltrang, und ihre Mutter spielt Geige im Opernhaus Zürich. Sophies zwei ältere Schwestern sind ebenfalls talentierte Musikerinnen: Eine studiert Klavier bei Rafael Lipstein, dem führenden Klavierlehrer der Zakhar Bron School of Music, die andere Geige bei Liana Tretiakova und tritt regelmäßig in der Schweiz und darüber hinaus auf.
Geigenunterricht in einer Musikschule findet üblicherweise als Einzelunterricht ohne Publikum statt. Doch das Vorspielen für einen Lehrer ist eine ganz andere Erfahrung als das Musizieren auf der Bühne.
Viele Schüler der Zakhar Bron School of Music streben professionelle Karrieren als Solisten an der Geige, am Klavier oder am Cello an. Solokarrieren beinhalten zwangsläufig das Spielen mit Orchestern – eine Fähigkeit, die im Klassenzimmer nicht erlernt werden kann. Echte Erfahrung entsteht durch Proben mit Orchestern und Auftritte vor Publikum.
Solche Konzerte vermitteln den Schülern ein Gefühl von Zielstrebigkeit und zeigen, warum es sich lohnt, sich im Spiel eines Instruments zu perfektionieren. Sie motivieren die Schüler, ernsthafter zu üben, fördern ihr Wachstum und ermutigen sie, neue Höhen musikalischer Meisterschaft zu erreichen. Außerdem bereiten Aufführungen Freude – sowohl den Schülern als auch dem Publikum.
Das Spielen vor Publikum ist ein Fest – voller Adrenalin, Applaus und Energie, die im Klassenzimmer nicht nachgebildet werden kann. Während einige junge Musiker auf der Bühne nervös sind, blühen andere geradezu auf und spielen auf der Bühne sogar besser als im Unterricht.
Letzteres deutet auf wahres musikalisches Talent hin. Regelmäßige Konzerte mit Orchestern sind entscheidend, um dieses Talent zu fördern und es zur Entfaltung zu bringen.
Deshalb setzen wir an der Zakhar Bron School of Music alles daran, dass unsere Schüler so oft wie möglich in solchen Konzerten auftreten. Wir wissen genau, wie wichtig solche Veranstaltungen sind, um Talente zu fördern und jungen Musikern zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.